Ratgeber

Fliegen

Große Stubenfliege (Musca domestica)

Erwachsene Stubenfliegen sind 5 bis 8 mm lang, ihr Körper ist grau und hat vier Längsstreifen auf dem Thorax. Die Unterseite des Rumpfes ist gelblich, der Körper ist komplett mit Haaren bedeckt. Sie haben rote Facettenaugen. Die Körper der weiblichen Fliegen sind etwas größer und ihre Augen haben einen etwas größeren Abstand voneinander als die der männlichen. Aufgrund des ähnlichen Aussehens mit GemeinenStechfliegen können sie leicht mit diesen verwechselt werden.

Die Stubenfliege lebt 16 bis 24 Tage, Weibchen leben meistens etwas länger als die Männchen. Ihre Eier legen sie in faulenden Stoffen und Exkrementen ab, von denen sich die Larven ernähren. Die Imagines saugen an sämtlichen nahrhaften Flüssigkeiten und auch an festen, wasserlöslichen Stoffen, die sie mit Hilfe ihres Speichels auflösen können, wie beispielsweise Zucker.

Kleine Stubenfliege (Fannia canicularis)

Die Fliege erreicht eine Länge von 4 bis 6 mm. Der Kopf der Männchen wird fast vollständig von den weißumrandeten Augen eingenommen, bei den Weibchen dagegen stoßen die Augen nicht aneinander. Der braungraue Thorax besitzt bei den Männchen drei schwarze Längsstreifen, bei den Weibchen ist diese Zeichnung viel undeutlicher.

Die Weibchen legen hunderte, insgesamt bis zu 2.000 Eier. Die Eier, die lappenförmige Anhänge besitzen, werden in sehr feuchte, faulende Stoffe abgelegt, zum Beispiel feuchten Dung, Hundekot, Kuhfladen, Gülle, Fäkaliengruben.

Die Larven schlüpfen innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Die hellbraunen, flachen, bis zu 6 mm langen Maden tragen auf jedem Körperring auf den Seiten und auf dem Rücken ein Paar mit Dörnchen besetzter fadenförmiger Körperanhänge.Von Mai bis Oktober kommt die Kleine Stubenfliege häufig in Gebäude und fällt hier durch ihren eigentümlichen, lautlosen Rundflug in der Zimmermitte auf, mit dem sie von der Decke herabhängende Gegenstände, besonders Lampen, umkreist. Dabei wechselt sie ruckartig die Flugrichtung. Es handelt sich hier um einen Patrouillenflug, mit dem die Männchen ihr Revier überwachen und gegebenenfalls Eindringlinge angreifen.

Schmeißfliege (Calloiphora vicina)

Die weltweit verbreitete und häufig im Haus vorkommende Schmeißfliege erreicht eine Körperlänge von 9 bis 13 mm. Der mittlere Körperabschnitt der relativ plump wirkenden Fliegen ist dunkel und hat einen dunkelblauen bis blaugrünen Schimmer.

Auffällig ist die am ganzen Körper recht kräftige Behaarung. Auch die Vorderflügel sind auf der Oberseite behaart. Die Hinterkopfbehaarung, sowie die Borsten auf dem Körper sind schwarz gefärbt, die Backen erscheinen rötlichgelb.

Fleischfliege (Sarcophaga carnaria)

Die Tiere haben eine Körperlänge von 13 bis 18 mm. Sie sind hellgrau gefärbt, haben am Thorax dunkelgraue Längsstreifen und am Hinterleib ein schachbrettähnliches Muster aus hell- und dunkelgrauen Quadraten. Von der Seite gesehen ist der Kopf viereckig geformt, die Stirn steht nach vorne. Die roten Facettenaugen sind unbehaart. Die Wangen und der Hinterkopf sind unterseitig lang weiß, oberseitig schwarz behaart. Man findet die Fliege von April bis Oktober praktisch überall, auch in Wohnungen und Häusern, in großer Zahl.

Goldfliege (Lucilia ssp.)

Die Fliegen erreichen eine Körperlänge von 7 bis 11 Millimetern und haben einen grün-golden glänzenden Körper. Die vierte Längsader der Flügel ist scharf abgeknickt.

Die Weibchen legen ihre Eier in erster Linie auf Aas ab, von dem sich die Larven ernähren. Die Fliegen saugen an Aas, fliegen aber auch Blüten an, um Nektar zu saugen.

Die Larven der Goldfliege werden umgangssprachlich auch als Pinky Maden bezeichnet.

Der Name entstand aufgrund der rosa (pink) Färbung der Larven. Pinkies werden als Angelköder verwendet und sind auch ein beliebtes Futtermittel in der Terraristik, besonders als Futter für Insekten.

Wadenstecher (Stomoxys calcitrans)

Der Wadenstecher, Wadenbeißer bzw. die Gemeine Stechfliege, Brennfliege oder Stallfliege (Stomoxys calcitrans) ist eine Fliege aus der Familie der Echten Fliegen (Muscidae). Sie sieht der Stubenfliege recht ähnlich und ist weltweit verbreitet.

Die Fliegen werden 6 bis 7 mm lang. Im Gegensatz zur Stubenfliege besitzen sie einen nach vorne gerichteten, zugespitzten Stechrüssel, der deutlich über den Kopf hinausragt. Sie sind hämatophag, saugen also Blut.

Sie sind tagaktiv und fliegen von Juni bis Oktober, vermehrt jedoch im Spätsommer und Herbst und die wärme liebenden Stechfliegen halten sich dann sehr gerne in Schuppen, Ställen und Wohnräumen auf.

Im Gegensatz zu den Bremsen (Tabaniden) oder den meisten Mücken stechen bei der Gemeinen Stechfliege beide Geschlechter und saugen Blut bei Menschen und Haustieren. Der Saugvorgang dauert in der Regel etwa 8 bis 9 Minuten.

Tau- oder Essigfliege (Drosophila ssp.)

Die Fliege (auch als Fruchtfliege bezeichnet) sind kleine 2 bis 3 mm große gelbbraune Fliegen mit großen, roten Augen. Ihre Eiablage folgt auf gärende, vergorene oder faulende pflanzliche Substanzen. In der Hauptsache auf angeschnittenen oder verderbenden Früchten, faulenden Pflanzenresten, Obstsäften, Wein, Bier und Milch. Ihre Maden ernähren sich von den verrottenden Substanzen, aber auch von den gleichzeitig dort vorkommenden Mikroorganismen (Bakterien, Hefen, Pilze).

Durch ihre Vorliebe für oben beschriebene Nahrungsmittel können die Fliegen äußerst lästig werden. Vor allem in gastronomischen und Obst verarbeitenden Betrieben sind sie häufig ein Problem. Auch im häuslichen Bereich (Obstschalen, Biotonnen) können sie sehr unangenehm sein. Sie sind Überträger von Mikroorganismen, wie Hefepilze und Essigbakterien, welche die Nahrungsmittel zersetzen.